
Einkaufsverhalten: Drogeriewaren und Kosmetik wichtigstes Innenstadtsortiment – Duft als Ausdruck von Luxus und Identität. In den letzten Jahren hat sich das Einkaufsverhalten der Verbraucher in den Innenstädten gewandelt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Drogerie- und Parfümeriesortimente an Bedeutung gewonnen haben und im Ranking, in den Augen der Konsumenten, Modegeschäfte als wichtigstes Innenstadtsortiment abgelöst haben. Auch im Bereich der Luxus-Düfte ist ein Trend zu verzeichnen, der auf den Wunsch nach Individualität und bezahlbarem Luxus hinweist.
Einkaufsverhalten: Bedürfnis nach Selbstpflege und Wohlbefinden – Drogeriewaren gewinnen
Das Einkaufsverhalten in den deutschen Innenstädten hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Die aktuelle Deutschlandstudie Innenstadt von cima.monitor zeigt, dass die Warengruppen der Drogerie- und Parfümeriesortimente nun als besonders gefragt gelten. In der Untersuchung geben 75,5 Prozent der Befragten an, dass diese Sortimente für sie „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“ sind. Dies markiert einen signifikanten Rückgang der Bedeutung von Modegeschäften, die in vorherigen Studien als führend galten.
Es zeigt sich, dass Verbraucher das Bedürfnis nach Selbstpflege und Wohlbefinden zunehmend in den Fokus rücken. Insbesondere die Bedeutung von Make-up und Duftprodukten hat in den letzten Jahren zugenommen, was auf eine wachsende Individualität und Selbstpräsentation hinweist. Bemerkenswert ist, dass dieses Interesse nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern zu erkennen ist.
Einkaufsverhalten: Besonders jüngere Menschen setzen neue Prioritäten
Ein Blick auf die unterschiedlichen Altersgruppen zeigt, dass besonders jüngere Menschen, insbesondere die 15- bis 29-Jährigen, der Drogerie- und Parfümeriebranche eine hohe Bedeutung zusprechen. Im Gegensatz dazu nehmen sie den Schuh- und Lederwarenmarkt weniger wichtig wahr. Diese Altersgruppe scheint ihre Prioritäten neu zu setzen und legt vermehrt Wert auf Lifestyle-Produkte wie Kosmetik und Parfums.
Die Umfrageergebnisse belegen außerdem, dass der Schuh- und Lederwareneinzelhandel immer noch als bedeutend angesehen wird, doch auch hier zeichnet sich eine Veränderung der Wahrnehmung ab. Wurden in der Studie 68 Prozent der Befragten als für diese Warengruppe wichtig erachtet, so zeigt sich in den Antworten eine wachsende Schere zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen.
Einkaufsverhalten: Drogeriewaren und Kosmetik als Ausdruck von Lebensstil und persönlicher Identität
Die zunehmende Nachfrage nach Drogerie- und Parfümeriesortimenten ist nicht nur ein Zeichen für veränderte Einkaufsgewohnheiten, sondern auch für die Notwendigkeit der Einzelhändler, sich anzupassen. Die Kunden legen Wert auf ein ansprechendes Sortiment, das sowohl praktische Bedürfnisse als auch Lifestyle-Elemente abdeckt. Parfums und Kosmetika sind mehr als nur Produkte; sie sind Ausdruck eines Lebensstils und tragen zur persönlichen Identität bei.
Diese Trends können insbesondere im Kontext der aktuellen Entwicklungen im Parfum-Markt betrachtet werden. Der weltweite Duftmarkt verzeichnet ein Wachstum von rund 10 Prozent, während das selektive Segment in Deutschland einen Anstieg um 8 Prozent auf etwa 2,2 Milliarden Euro verzeichnet. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Duftbranche auf einem stabilen Wachstumskurs ist und gut positioniert, um sich den Herausforderungen der kommenden Jahre zu stellen.
Bezahlbarer Luxus auf dem Vormarsch – Option, um sich von der Masse abzuheben
Ein bemerkenswerter Aspekt der aktuellen Marktentwicklungen ist der steigende Wunsch nach neuen Statussymbolen. „Früher waren teure Uhren oder Autos die bevorzugten Ausdrucksformen von Luxus. Heute hingegen suchen viele nach bezahlbarem Luxus, der in Form von hochwertigen Düften daherkommt.“ bestätigt auch Elmar Keldenich, Geschäftsführer des Bundesverband Parfümerien – Handelsverband Kosmetik. Luxus-Düfte werden nun als Ausdruck der Individualität wahrgenommen und sind für viele eine attraktive Option, um sich von der Masse abzuheben.
Trend des „Quiet Luxury“ verändert die Prioritäten
Zusätzlich spielt der Trend des „Quiet Luxury“ eine wesentliche Rolle: Verbraucher möchten luxuriös riechen, ohne dabei stark auf Logos und Marken zu setzen. Bei vielen Käufern steht die Qualität des Duftes im Vordergrund, und nicht das, was auf dem Flacon steht. Diese Entwicklung zeigt, dass der Duft zunehmend als Mittel zur Selbstinszenierung und als Symbol für persönliche Differenzierung dient.
[Text/Bild: Handelsverband Kosmetik]