
Temu-Sonnencremes entpuppen sich als gefährlicher Schwindel – Schweizer Rundfunk untersuchte Produkte. Eine Untersuchung von sieben Sonnencremes, die auf der Online-Plattform Temu verkauft werden, durch die Konsumsendung „Kassensturz“ des Schweizer Rundfunks, hat alarmierende Ergebnisse zum Vorschein gebracht. Trotz vermeintlich hohem Lichtschutzfaktor bieten diese Produkte quasi keinen effektiven Schutz vor UV-Strahlung. Verbraucher sollten beim Kauf von Sonnencremes Vorsicht walten lassen und auf überprüfte Produkte europäischer Herkunft zurückgreifen.
Schutz vor Sonnenbrand und langfristigen Hautschäden
Sonnencremes sind essentielle Produkte, um die Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Dabei ist vor allem der Lichtschutzfaktor (LSF) entscheidend, der den Schutz vor Sonnenbrand und langfristigen Hautschäden, wie Hautkrebs, angibt. In einer aktuellen Untersuchung der Konsumsendung „Kassensturz“ des Schweizer Rundfunks wurde jedoch festgestellt, dass einige Produkte auf der Plattform Temu erhebliche Mängel aufweisen. Dies wirft Fragen zur Sicherheit und Wirksamkeit solcher Sonnencremes auf.
Temu: Ein Einkauf mit Risiken
Temu hat sich als eine günstige Online-Plattform etabliert, die eine Vielzahl von Sonnencremes zu Preisen anbietet, die oft unter drei Schweizer Franken bzw. 3,19 EUR liegen. Die Verlockung für Verbraucher ist groß, insbesondere wenn in den Produktbeschreibungen Lichtschutzfaktoren von 50 und mehr beworben werden. Doch die Realität sieht anders aus. Die Prüfung der gekauften Produkte durch ein Labor der Universität Nantes zeigte eine gravierende Diskrepanz zwischen den angegebenen und den tatsächlichen Schutzwerten.
Der Test: Alarmierende Ergebnisse
Die Laboruntersuchung ergab, dass die getesteten Sonnencremes faktisch kaum Sonnenschutz bieten. Die gemessenen Lichtschutzfaktoren lagen weit unter den beworbenen Werten, bei nahezu allen Produkten wurde ein SPF von nur etwas über 1 festgestellt. Lediglich zwei der getesteten Sonnencremes konnten mit Werten von 6,2 und 7,5 aufwarten – weit entfernt von den versprochenen 50 oder mehr. Eine der getesteten Cremes enthielt zudem zwei allergieauslösende Stoffe, was zusätzlich Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Produkte aufwirft.
Irreführende Inhaltsstoffe und Sicherheitsbedenken
Ein weiteres Problem stellte sich bei den Inhaltsstoffen. Der Laborleiterin des beauftragten Fachlabors fiel auf, dass eines der Produkte einen Fantasienamen für einen UV-Filter verwendete, der in der Fachwelt unbekannt ist. Dies wirft Fragen zu der Transparenz und Seriosität der Angaben auf. Die genannten UV-Filter dürften in der Praxis nicht einmal existieren, was nicht nur einen Verstoß gegen die Verbraucherrechte darstellt, sondern auch potenzielle gesundheitliche Risiken für Anwender birgt.
Fehlende Regulierung und Reaktionen von Temu
Ein zentrales Problem ist die fehlende Regulierung dieser Produkte. Da sie von Privatpersonen außerhalb der EU eingekauft werden, unterliegen sie nicht den strengen Richtlinien für Kosmetikprodukte in der Schweiz oder der EU. Temu reagierte auf die Testergebnisse und gab an, die betreffenden Produkte aus dem Verkauf zu nehmen sowie weitere Zertifikate von Händlern einzufordern. Dennoch waren einige der fraglichen Produkte auch nach dieser Ankündigung weiterhin verfügbar, was Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Maßnahmen aufwirft.
Fazit: Vorsicht beim Kauf von Sonnencremes
Die Ergebnisse des Tests sind ein klarer Hinweis, dass Verbraucher und Fachleute beim Kauf von Sonnencremes vorsichtig sein sollten, insbesondere wenn sie Produkte von weniger regulierten Märkten erwerben. Mitarbeiter des Einzelhandels und Kosmetikerinnen sollten ihren Kunden dringend empfehlen, ausschließlich Produkte zu verwenden, die strengen Testergebnissen und europäischen Qualitätsstandards entsprechen. Überwachungsbehörden und Politik sind aufgefordert die Sicherheit kosmetischer Produkte auch weiterhin zu gewährleisten und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben einzufordern und durchzusetzen.
Die Sicherheit der Haut ist nicht verhandelbar, und daher ist es ratsam, etablierte Marken zu wählen, deren Produkte durch unabhängige Labore geprüft wurden.
Pressemitteilung zum Thema…
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[Text/Bild: Handelsverband Kosmetik]