Umsatzprognose für den Einzelhandel 2023 – HDE senkt Erwartungen – Kosmetik positiv

Umsatzprognose für den Einzelhandel 2023 – HDE senkt Erwartungen – Kosmetik positiv. Drogerie, Kosmetik und Parfums beste Kategorie bei Geschäftserwartungen, Möbel Schlusslicht. Angesichts der nach wie vor hohen Inflation passt der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Umsatzprognose für den Einzelhandel an. Die neue Prognose geht im Vorjahresvergleich von einem nominalen Plus von drei Prozent für 2023 aus. Das entspricht einem realen Minus von vier Prozent.

Nominal Plus drei – Real Minus vier: Korrektur um zwei bzw. einen Prozentpunkt nach unten

Bisher prognostizierte der HDE ein nominales Plus von zwei Prozent und ein reales Minus von drei Prozent. Zudem macht der Verband anhand aktueller Daten aus seinem Konsummonitor Preise deutlich, wie die Verbraucherinnen und Verbraucher mit der ungewohnt hohen Inflation umgehen.

Höhere Kosten für Energie und Wareneinkauf – Inflation belastet

„Deutlich höhere Kosten für Energie und Wareneinkauf sowie ein schwacher privater Konsum haben den Einzelhandel im ersten Halbjahr unter Druck gesetzt. Die Rahmenbedingungen bleiben insgesamt schwierig. Über die gesamte Branche hinweg ist das kein schöner Zwischenstand. Insbesondere die nach wie vor hohe Inflation sorgt dafür, dass die Branche nicht richtig ins Laufen kommt“, so HDE-Präsident
Alexander von Preen.

Für das Gesamtjahr geht jeder dritte Händler von steigenden Erlösen aus

Die insgesamt schwierige Lage zeigt sich auch in den Ergebnissen einer aktuellen HDE-Umfrage unter rund 900 Handelsunternehmen. Demnach rechnen 35 Prozent der Händlerinnen und Händler für das zweite Halbjahr mit Umsatzrückgängen. Für das Gesamtjahr geht nur gut jeder dritte Händler von im Vergleich zum Vorjahr steigenden Erlösen aus.

Energiepreise und Handelsstandort Innenstadt bleiben Topthemen

Als eines ihrer absoluten Top-Themen nennen die Handelsunternehmen in der HDE-Umfrage die hohen Energiepreise. Der HDE-Präsident warnt deshalb vor einseitigen Maßnahmen der Bundesregierung: „Angesichts der hohen Energiekosten, die auch die Handelsunternehmen stemmen müssen, darf es nicht nur zu Erleichterungen für die energieintensive Industrie kommen. Ein Industriestrompreis ist ein Irrweg, es muss einen im internationalen Vergleich akzeptablen Marktpreis für alle Unternehmen in Deutschland
geben.“

Zudem betont von Preen die hohe Bedeutung der Städtebauförderung für den Handelsstandort Innenstadt. Diese dürfe in keinem Fall im anstehenden Bundeshaushalt gekürzt werden.
Konsumenten haben Angst, nicht mehr mit dem Geld auszukommen

Die Auswirkungen der Inflation treffen die Verbraucherinnen und Verbraucher hart. Nach aktuellen Daten des HDE-Konsummonitors Preise hat ein Viertel Angst, nicht mehr mit dem Geld auszukommen. „Die Konsumenten beobachten die Preisveränderungen und passen ihr Einkaufsverhalten an. Oft kaufen sie weniger, in vielen Fällen weichen sie auf günstigere Produkte aus“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Insgesamt geben 45 Prozent der Bevölkerung an, sich aufgrund der hohen Lebensmittelausgaben in irgendeiner Weise einzuschränken.

Kunden sehen Hersteller als größte Profiteure der Preissteigerungen

Gleichzeitig macht Genth deutlich, dass der Einzelhandel kein Interesse an drastisch steigenden Preisen hat: „Der Handel lebt vom privaten Konsum. Dieser leidet massiv unter hohen Verbraucherpreisen und sinkenden Realeinkommen.“ Laut HDE-Konsummonitor Preise sehen knapp 60 Prozent der Kundinnen und Kunden denn auch die Hersteller als größte Profiteure der Preissteigerungen.

Mehr Informationen unter www.einzelhandel.de/hdepk

[Text: parfuemerienachrichten/Bild: HDE]