Plattform-Vertrieb: Verbände fordern Gleichbehandlung

Digitale Plattformen: Verbände fordern Gleichbehandlung: Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht in der Veröffentlichung des Weißbuches Digitale Plattformen durch das Bundeswirtschaftsministerium wichtigen Schritt hin zur Anerkennung der wachsenden Bedeutung von Marktplätzen für den Online-Handel.

„Marktplätze bieten vor allem für kleinere Händler die Chance, ihre Reichweite zu erhöhen und so für die Kunden einfacher auffindbar zu werden. Die Plattformen sind für viele Unternehmen attraktiv“, so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. In der HDE-Frühjahrsumfrage gaben 38 Prozent aller befragten Online-Händler an, ihre Waren über Plattformen wie Amazon oder eBay zu verkaufen.

Gefahr von Abhängigkeit droht

Gleichzeitig steigt mit dem Erfolg großer Plattformen jedoch auch die Sorge vor drohenden Abhängigkeiten. „Kundendaten sind das Erfolgsrezept im Handel 4.0. Wer als Händler über eine Plattform den direkten Zugang zum Kunden verliert, kann auch mit einem perfekten Produkt nur schwer ein zukunftsfähiges Geschäft betreiben“, so Tromp weiter.

Für Chancengleichheit zwischen Anbietern sorgen

Außerdem ist der Gesetzgeber nach Ansicht des HDE gefordert, für Chancengleichheit zwischen ausländischen und einheimischen Händlern zu sorgen. Deshalb müsse die Politik die Vereinheitlichung der Verantwortlichkeiten bei der Produktsicherheit angehen. Denn ausländische Händler nutzen für den Verkauf ihrer Produkte primär internationale Marktplätze. Die Bestellungen werden dann über in der EU ansässige Lager, sogenannte Fulfillment-Center, abgewickelt – ohne Berücksichtigung des Produktsicherheitsrechts und der nationalen Marktüberwachung.

Wettbewerbsverzerrungen vermeiden

Tromp: „Plattformbetreiber und Fulfillment-Center müssen stärker in die Pflicht genommen werden, um Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten deutscher Händler zu vermeiden.“ Dieser Aspekt fehle leider im Weißbuch des Ministeriums. Darüber hinaus bleibe der Ausbau schneller Internetanbindungen die Grundvoraussetzung für erfolgreichen Handel sowohl im stationären als auch im
Online-Bereich.

Digitale Plattformen – Gleiches Recht für alle gefordert…

“Es kann nicht sein, dass sich deutsche Händler an alle nationalen und europäischen Regelungen und Gesetze halten müssen, während Plattformbetreiber, die grundsätzlich das selbe tun wie ein Händler, keinerlei Haftung für die Einhaltung dieser Vorgaben durch ihre Vertragspartner übernehmen. Das betrifft das Wettbewerbs- und Steuerrecht genauso wie den Marken- und Verbraucherschutz.” ergänzt Elmar Keldenich, Geschäftsführer des Handelsverband Kosmetik – Bundesverband Parfümerien.

[Text: parfümerienachrichten; Bild: parfuemerienachrichten]

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